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Laudatio auf Josef Lindner –

25. Jahre 1. Vorstand und Schützenmeister der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Malching/Inn von 1656

 

Höhen und Tiefen eines Schützenmeisters – ein kurzer Rückblick...

 

 

Eigentlich gibt es nur Höhen, da sich die Tiefen auf ganz wenige beschränken, wenn z.B. der Sepp zum Gauschießen fahren will, am Schützenheim angekommen aber verwundert feststellt, dass bei dem Verein, wo er mit dem Auto steht, das Gauschießen gar nicht stattfindet. Etwas nervös dürfte er auch gewesen sein, als vor einigen Jahren, kurz vor der Königsproklamation nicht nur die Breznkönigin und der Wurstkönig sondern auch der künftige Schützenkönig noch nicht anwesend waren; alle dreien hat es nicht pressiert, da sie glaubten, sowieso nichts gewonnen zu haben, worauf Sepp schnell hektisch telefoniert hat, damit die Proklamation überhaupt stattfinden konnte.

 

Begonnen hat die Erfolgsstory vom Sepp, der schon seit einer gefühlten Ewigkeit im Verein ist, am 31. Oktober 1986, als er 1. Schützenmeister geworden ist und mit seiner neuen Vorstandschaft gleich frischen Wind brachte, um dem Vereinsleben neuen Schwung zu geben. Die Beteiligung an den Schießabenden stieg, immer mehr neue Mitglieder traten dem Verein bei und halten ihm seitdem die Treue.

Nach nicht einmal einem Jahr im Amt ging es dann schon ans Eingemachte – und wenn der Sepp nicht die große Triebfeder gewesen wäre, würden wir heute Abend wahrscheinlich nicht hier heraußen sitzen: Sepp erkannte nämlich sofort im Zusammenhang mit den Plänen der Gemeinde, eine Mehrzweckhalle zu errichten, die großartige Gelegenheit, den Schützenverein hierher umzusiedeln und ein eigenes Vereinsheim zu errichten.

Die Weitsicht, die er so gezeigt hat, wurde nicht nur durch die beiden Gauschießen 1993 und 2011 bewiesen, sondern auch im Vereinsalltag. Wohl jeder weiß diese Räumlichkeiten als gemütliche Schützenheimat zu schätzen.

Wenn der Sepp etwas macht, dann – wissen wir – er macht es nicht zur zu 100% sondern mindestens 150%, damit es auch wirklich passt. Genau so war es mit dem Schützenheim – und weil gute Dinge halt ein wenig länger dauern, wurde das Schützenheim erst nach der Halle, im Rahmen des Eröffnungsschießens vom 7. bis 9. Mai 1990 eingeweiht. Viele Mitglieder leisteten unter Sepps Führung ungezählte und unbezahlte freiwillige Arbeitsstunden bei der Errichtung des Heims. Stellvertretend sei hier nur Georg Granzer als unermüdlicher „Werkler“ genannt. Überaus verdient erhielt Sepp dann vom damaligen 1. Gauschützenmeister Eiblmeier das Goldene Ehrenzeichen des Schützengaus Simbach.

Ein Schrecken blieb ihm aber nicht erspart und die Attraktivität der neuen Heimat muss sich schnell herumgesprochen haben – in der Nacht zum 25. März wurde nämlich eingebrochen, ein Sparschwein mit 100 DM, 2 Gewehre und 1 Pistole gestohlen.

Wesentlich angenehmer dürfte Sepp im Jahr darauf den Aufstieg der 1. Mannschaft von der A-Klasse in die Gauklasse empfunden haben: außer ihm schossen in der Mannschaft Paul Freudenstein, Carola Niedermeier, Franz Hofmann jun.

1993 organisierte Sepp federführend das Gauschießen in Malching, an dem 487 Schützen teilnahmen – ein bislang nicht mehr erreichte Zahl.

Jugendförderung – ein Bereich, der Sepp schon immer ganz besonders am Herzen lag: In der ganzen Zeit als Jugendleiter von 1999 bis 2008 und dann wieder seit Januar 2011 gab es nie irgendeinen Wunsch, eine Idee oder einen Vorschlag, der bei Sepp nicht Gehör oder keine Unterstützung gefunden hätte. Viele Ideen brachte er auch selbst auf den Weg – so das 1. Spiel ohne Grenzen 1996, an dem sich die Malchinger Dorfjugend sehr rege beteiligte.

Dass der Sepp aber auch sportlich und sogar überregional erfolgreich sein kann, bewies er mit seiner 1. RWK-Mannschaft, 1989 als Schützenkönig und auch 1996, als er damals, in seiner Funktion als 2. Bürgermeister, beim sog. Landrats-Cup den begehrten Wanderpokal im Landkreis Passau errang.

Unvergessen ist auch sein Engagement bei der 1250-Jahr-Feier von Malching, wo er einen Wagen initiierte, der wie ein traditioneller Schießstand aus der Gründungszeit 1656 gebaut war, verziert mit alten Scheiben, und auf dem einige Mitglieder in historischen Gewändern mitfuhren.

2002 kam Sepp auf eine neue Idee statt des Spiels ohne Grenzen – es gab den ersten Duathlon, ebenfalls mit einer großen Teilnehmerzahl.

Das nächste Großereignis ließ nicht lange auf sich warten – aber mit Sepp an der Spitze kein Problem: 2006 rückte das 350jährige Jubiläum heran. Nach vielen Vorplanungen und Sitzungen, mit einem unermüdlichen Arbeitseinsatz von Sepp, der uns alle mitgerissen hat und wo er viele Male sein Organisationstalent, seine vielseitigen Ideen und seine schier unerschöpfliche Energie und Tatkraft zum Vorschein brachte, gelang ein überaus glanzvolles dreitägiges Schützenfest. Dabei wurde unter allen bisherigen Schützenkönigen die Jubiläumskönigsscheibe ausgeschossen – Sepp hat sie gewonnen. Wer hätte sie mehr verdient als er?

3 Tage lang stand Malching im Zeichen der Schützen – und im Nachhinein erscheint uns wahrscheinlich auch der Festzug im Regen als nicht mehr ganz so nass.

Als sich die Gemeinde dann entschloss, ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche auf die Beine zu stellen, meinte Sepp sofort: „Do samma dabei, do miaß ma wos mocha!“ So mancher Jungschütze kam durch die Teilnahme am Ferienprogramm zum Verein.

Das Großereignis in der letzten Zeit war schließlich das Gauschießen, bei dem Sepp mit all seinem Organisationstalent, seiner Tatkraft und vor allem seiner Fähigkeit, uns zur Mitarbeit zu motivieren, zur Höchstform aufgelaufen ist. Mit dieser Veranstaltung gelang es, Maßstäbe für künftige Gauschießen zu setzen – ohne Sepp wäre dies nicht möglich gewesen!

 

Deutlich wird bei all den genannten Ereignissen verschiedenster Art – seien es Großveranstaltungen, die alljährliche Betreuung der Diözesan-Jugendwallfahrt oder auch die regelmäßigen Dorfmeisterschaften und der ganz normale Vereinswahnsinn...äh Alltag: Der Sepp kann es!

Das wichtigste und schönste dabei ist aber: Auf Sepp ist Verlass – sofort zu Stelle, wenn etwas zu tun ist, und dann tut er mehr, als eigentlich notwendig wäre und wie es perfekter nicht sein könnte. Sepp bringt die Leute immer wieder dazu, mit anzupacken und dabei ist er dann selbst nicht der Chef, sondern der Vorarbeiter im wahrsten Sinn des Wortes. Die vielen Helfer bei allen möglichen Veranstaltungen zeigen. Der Sepp macht deutlich, wie wichtig Vereinsarbeit und Kameradschaft für die Gemeinschaft und für das Dorfleben sind. Diese Wesenart von Sepp macht vieles erst möglich. Dabei bleibt er bescheiden im Hintergrund und tut vieles als selbstverständlich ab, was nicht selbstverständlich ist. Er ist ein Vorbild im besten Sinne!

Für mich persönlich ist es schön, dass ich in diesem Verein, den Sepp wie kein anderer geprägt hat, groß werden durfte, der immer ein offenes Ohr hat, immer anspornt und auf diese Weise zu einem gewaltigen Vorbild, hervorragenden Schützenkameraden und vor allem auch persönlich sehr guten Freund geworden ist. Das können wohl sehr viele heute Abend sagen.

Letztendlich gibt es neben dem vielen persönlichen Dank für seinen Verdienste um den Verein, der im Sepp verkörpert ist – für viele ist es nämlich so: Der Schützenverein, das ist der Lindner Sepp, der Lindner Sepp, das ist der Schützenverein – nur eine Möglichkeit, ihm auch ein dauerhaftes äußeres Zeichen des Dankes zu geben:

Lieber Sepp, die Vorstandschaft ernennt dich einstimmig, und ich glaube, hier auch im Namen aller Schützenschwestern und Schützenbrüder zu sprechen – zum

Ehrenschützenmeister der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Malching/Inn von 1656!

Lieber Sepp – Danke für alles und bleib so wie du bist!

 

  

 

gez.: Hans Riermeier, 1. Schützenmeister („Der Neue“)